San Francisco

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Juhu, ich habe wieder Geburtstag. So wie ich mir eine Woche New York zum 40. Geburtstag gegönnt habe, zog es mich zum 45. wieder nach Kalifornien. Da ich im Rahmen meines Roadtrips durch Kalifornien schon mal zwei Tage in San Francisco war, wollte ich diese Stadt nun noch genauer kennenlernen.

Trickreiche Anreise

Ich hatte ja für Milage Runs die Hilfe von Skytravelagent aus München in Anspruch genommen, also fragte ich auch für diese Reise nach einem optimierten Routing an. Da es ein Flug zum Geburtstag war, wollte ich mir durchaus die Business gönnen. Und dann kam der magische Satz „für einen kleinen Aufpreis könntest Du in der First fliegen“ – damit das aber noch bezahlbar blieb, musste ich von Budapest via Frankfurt fliegen. Direkt von Frankfurt wäre das nicht bezahlbar gewesen, von Budapest via Frankfurt war es aber nur grob ein Drittel des regulären Preises. Zugegeben, immer noch viel Geld und ein etwas schräges Routing – aber man wird nur einmal 45. Da ich aber nicht an meinem Geburtstag erst nach Budapest und dann via Frankfurt nach San Francisco fliegen wollte, ging meine Reise etwas früher los.

Hallo Budapest

06.01.23. – während draußen langsam die Weihnachtsdeko abgenommen wird, fahre ich mit dem Zug nach Frankfurt und quartiere mich am Flughafen im Hotel ein. Am 7.01. fliege ich morgens nach Budapest und nach zwei Stunden in der Lounge starte ich meinen „Flug nach San Francisco“ – jedenfalls den ersten Teil. Denn auf meinem Umsteigeflughafen Frankfurt lege ich erstmal einen „Stopover“ ein, um dann im Juli weiterzufliegen. Wer mit nun etwas von CO2-Bilanz erzählen will – ich kompensiere jeden Flug und fahre mehr Bahn als Auto.

Harte Gönnung beim Flug

Wie schon gesagt, von Frankfurt nach San Francisco durfte es dann die erste Klasse sein. Das Erlebnis habe ich hier detailliert beschrieben. Es war auf jeden Fall ein Erlebnis; aber für die Zukunft wird die Business vollkommen ausreichen. Noch einmal brauche ich das nicht unbedingt.

In San Francisco angekommen standen dann noch nach echt langer Lauferei die Immigration und Zollkontrolle an, die aber auch relativ schnell durchschritten waren. Und auf einmal stand ich vor dem klimatisierten Terminal in der Sonne. Und die mittägliche Sonne im Juli in Kalifornien ist durchaus warm. Es dauerte ungefähr 10 Minuten bis mein Uber da war und dann ging es auch los Richtung Stadt; es gibt zwar auch ÖPNV-Verbindungen, aber mit einem Uber ist es um ein vielfaches bequemer, insbesondere wenn es in der Innenstadt irgendwelche Hügel hoch geht – mit Koffer will man das einfach nicht. Und so teuer ist die Fahrt auch nicht.

The Fairmont San Francisco

Neben dem luxuriösen Flug gönnte ich mir für die ersten Tage dann auch entsprechendes Hotel. Im The Fairmont San Francisco, einem luxuriösen, kolonialstilvollen Hotel auf dem Nob Hill, erlebte ich eine Mischung aus Pracht und Patina. Die Lobby strahlte mit Gold und Brokat, während die Zimmer und Flure Zeichen von Alter und Reparaturen zeigten. Mein geräumiges Zimmer im 14. Stock bot aber einen beeindruckenden Blick auf die Bay und Alcatraz. Aber dazu mehr im separaten Artikel.

Eine Bar in Tenderloin

„Halt Dich besser von Tenderloin fern, das ist ne üble Gegend“ so der Rat eines Freundes im Vorfeld. Aber da ich an meinem Geburtstag ja nicht alleine Bier trinken wollte, habe ich der Turbojugend San Francisco Bescheid gegeben, dass ich im Land bin und Lust auf nen Bierchen am 4. Juli habe. Miguel von der TJ SF schrieb mir, dass er ab Nachmittag in „Emperor Norton’s BoozeLand“ arbeite und ich doch einfach vorbeikommen solle. Dreimal dürft Ihr raten, wo diese Bar ist 😀

Dort angekommen war ich zuerst mal schockiert – die haben tatsächlich Kölsch vom Fass. Aber zum Glück auf eine Menge lokaler Biere, so dass ich mich gut durchprobieren konnte. Dabei haben wir nett über Gott und die Welt gequatscht. Später kam noch Tanner dazu, ebenfalls von der TJ SF. Hoch die Tassen.

Als sein Dienst zu Ende ging, musste Miguel zu seinem nächsten Job in einer Bar in SOMA. Also sind wir direkt mitgefahren und haben dort weiter den Abend genossen. Angeblich war draußen ein Feuerwerk… aber das haben wir wohl verpasst.

Irgendwann war ich dann doch recht müde, so ein Langstreckenflug, Zeitumstellung und Bier ab Nachmittag (Ortszeit) strengt dann doch etwas an. Im Hotel angekommen empfing mich auf dem Zimmer dann ein Sektkühler mit Bier – das Hotel gratuliert herzlich zum Geburtstag.

Spaziergang nach North Beach

Nachdem ich mir zum Frühstück – natürlich – Eggs Benedict gegönnt habe, bin ich zuerst mal zu einem Spaziergang aufgebrochen. Mein Hotel lag auf dem Nob Hill – von dort sind es nur zwei Straßen bis nach Chinatown; kurz vorher war wohl das chinesischer Neujahr, denn es war in einigen Seitenstraßen noch sehr geschmückt. Lampions usw. – wie man sich so Chinatown halt vorstellt. Weiter ging’s über den Telegraph Hill bis nach North Beach; dieser Stadtteil ist quasi das Little Italy von San Francisco.

Cafe Trieste

Erste Station machte ich im legendären Café Trieste auf einen Cappucino und ein Canoli – so gute Canoli hatte ich seit meiner Tour nach Sizilien nicht mehr gegessen. Aber was macht das Café so legendär? Kaffee und Backwaren gibt es ja durchaus überall. Aber hier ist bzw. war das Publikum legendär. In den 50er Jahren sehr von Schriftstellern der Beat-Generation frequentiert, waren es später auch zunehmend Filmemacher. Francis Ford Coppola soll gut 60% seines Drehbuchs zu Der Pate hier geschrieben haben. Einer meiner absoluten Lieblingsfilme, also auch ein Pflichtbesuch.

Molinari Delicatessen

Ein Tipp von einem Freund via Instagram. Ein italienisches Delikatessengeschäft alter Schule. Man bekommt neben Fleisch, Wurst, Wein, Teigwaren, Brot usw. vor allem auch frisch gemachtes Essen. Meine Güte, was für eine Auswahl – und alles sieht lecker aus. Schließlich habe ich mich für ein Sandwich mit drei Sorten Aufschnitt, Mozzarella und getrockneten Tomaten entschieden. Während ich das hier schreibe, läuft mir wieder das Wasser im Mund zusammen. Pflichtbesuch beim nächsten Mal.

Erschöpft noch etwas vom Vorabend und dem sehr langen Spaziergang bin ich abends nicht mehr los gegangen, sondern habe im Hotel etwas entspannt.

Busfahrt und Bootstour

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der Touristen-Touren. Nach einer Fahrt mit dem Cable Car zur Endstation der Powell & Hyde nahe der Fisherman’s Wharf habe ich zuerst einen Spaziergang durch diese quirlige Ecke gemacht. Dann ging es auf eine Hop-on Hop-off Tour kreuz und quer durch die Stadt, bevor ich mir danach noch eine Fahrt durch die Bay und unter der Golden Gate Bridge gönnte. Vom Wasser aus sieht man erstmal, wie groß und hoch die Brücke tatsächlich ist.

Tonga Room

Zurück im Hotel habe ich dann meine Voucher gegriffen und bin in den Tonga Room zum Essen gegangen. Diese Bar im polynesischen Stil befindet sich im ehemaligen Schwimmbad des Hotels.

Umzug ins Hilton

Das Fairmont hatte ich mir noch für die ersten Tage über meine Statuspunkte gebucht, für die restlichen Tage musste ich freitags dann noch das Hotel wechseln. Ausgesucht hatte ich mir das Hilton Union Square und konnte da auch mittags direkt einchecken. Aus dem 39. Stock hatte ich eine tolle Sicht auf Downtown San Francisco.

Musee Mécanique

Später am Tag holte mich Tanner von der TJ San Francisco in der Lobby ab und wir sind zur Fisherman’s Wharf gefahren um dort das Musee Mécanique zu besuchen. Untergebracht in einer frei zugänglichen Halle direkt auf einer Pier, ist dieses Museum voll und ganz „Antique Coin Operated Arcarde“ gewidmet. Gefühlt alles, was Anfang des letzten Jahrhunderts auf Jahrmärkten etc. gestanden hat um die Besucher zu faszinieren was hier nicht nur ausgestellt, sondern auch funktionsfähig. Am Eingang konnte man Dollar-Noten in Quarter tauschen und dann munter in die einzelnen Apparate werfen. Von tanzenden Holzpuppen über automatischen Wurlitzer Orgeln bis zu relativ modernen Ballar-Automaten war so ziemlich alles vertreten.

Danach waren wir zuerst noch ein einer Veteranenbar in North Beach und später in einer Piano Bar in Tenderloin, wo zwei Kerle sich an zwei Klavieren gegenüber saßen und Blödsinn erzählten und das mit guter Musik kombiniert haben. Da ich am nächsten Tag früh raus musste, war der Abend auch nicht so lang.

Yosemite

Für den Samstag hatte ich mir eine Tagestour zum Yosemite National Park gebucht. Da einer der Startpunkte direkt an meinem Hotel war reichte es fünf Minuten vor Abfahrt raus zu gehen. Mit dem Minibus ging es dann in einer 16-stündigen Tour bis ins Yosemite Valley und zurück. Es ist unfassbar schön dort, daher gibt’s auch einen eigenen Artikel dazu. Nach so einer Tour ist man aber auch solide k.o.

Abschluss Shopping

Und auf einmal ist Sonntag, mein letzter ganzer Tag in San Francisco. Für den Tag hatte ich mir ein paar Shopping-Ausflüge rund um den Union Square und die Market Street vorgenommen. Aber erstmal ausschlafen nach der Tour in den Yosemite N.P.

Pünktlich zum Mittagessen war ich in der Cheesecake Factory im obersten Stockwerk von Macy’s direkt am Union Square. Und auch wenn sie einfach nur großartig aussahen, konnte ich der Versuchung widerstehen ein paar Kuchen zu essen. Einer sah besser aus als der andere. Bei Macy’s habe ich dann ein paar Basics eingekauft, aber große Einkaufspläne hatte ich eh nicht. Später bin ich noch durch Bloomingdales geschlendert und habe mir dort vor allem die Kunden angeschaut, hier sind schließlich fast alles Luxusmarken vertreten.

Zum Abschied traf ich mich dann später in der Nähe vom Union Square erst mit Tanner in einer Sportsbar, bevor wir abends dann noch Miguel bei seinem Job in einer weiteren Bar im Mission District besuchten. Schön, die beiden kennenlernen zu dürfen.

Rückreise

Montag stand die Rückreise an. Ausschlafen, noch ein kurzer Abschiedsspaziergang rund ums Hotel und dann auch schon mit dem Uber zum Airport. Am Checkin lief mir dann noch ein Bekannter aus Köln über den Weg – die Welt ist halt ein Dorf.

Polaris Lounge

Der Flughafen SFO ist eigentlich kein besonderes Highlight, aber wenn man den passenden Status hat, kann man in der Polaris Lounge von United Airlines hervorragend die Zeit verbringen. Neben Arbeits- und Ruhebereichen gibt es natürlich auch das übliche Buffet mit allerlei Speisen und Getränken.

Hier kommt allerdings auch noch ein kleines Restaurant hinzu. Ich ließ mich auf die Liste setzen, bekam nach knapp 15 Minuten eine SMS, dass nun ein Tisch für mich frei sei und konnte dann aus einer Karte von 3 Gerichten wählen, die dann inkl. Getränk am Tisch serviert wurden. Super entspannt und der Burger war auch ganz schmackhaft.

Rückflug nach DUS via FRA, BUD und MUC

Zurück ging es ja aufgrund meiner trickreichen Anreise zuerst nach Frankfurt und dann weiter nach Budapest, meinem ursprünglichen Startpunkt. Dort habe ich mich dann auch noch zwei Stunden in die Lounge gesetzt – besser gesagt gelegt, denn ich war ziemlich k.o. – schließlich ging es aber erst nach München und dann weiter nach Düsseldorf. So schnell kann eine Tour nach San Francisco wieder vorbei sein.

Fazit

San Francisco ist sicherlich immer eine Reise wert. Leider sieht man im Stadtbild mittlerweile viel mehr Elend als noch bei meinem letzten Besuch 2016. Die Jungs der TJ sind echt in Ordnung und ich freue mich sie kennengelernt zu haben. Ob ich nochmal wiederkomme… wer weiß; die Welt hat halt noch so viel andere Städte, die ich besuchen will, daher kann ich es echt nicht sagen. Aber wenn es sich ergibt, warum nicht.

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