Bei meinem Kurztrip nach Sofia hatte ich natürlich auch genug Gelegenheit, mich mit der Landesküche zu beschäftigen. Typisch bulgarisch ist halt die Balkanküche. Also durchaus fleischlastig.

Shtastliveca

Direkt an der Vistosha gelegen ist das Lokal mit dem unaussprechlichen Namen wohl eins der angesagtesten Restaurants der Stadt, sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen. So sagte es mir jedenfalls die Mitarbeiterin meines Hotels.

Sofia Shtastliveca Shopska
Shopska-Salat

Der Eingang ist recht unauffällig und man muss durch einen langen Flur, dann kommt man aber direkt in den Hauptraum mit einer großen Bar und vielen Tischen in unterschiedlichen Größen. Der Stil hat was von chaotischem Art Decó, mir gefiel es. Der Charme der 20er und 30er kommt ganz gut rüber. Leider war es recht laut aufgrund der vielen Gäste, es waren wenig schallschluckende Materialien im Saal vorhanden. Dazu dann noch die ebenfalls recht prägnante Begleitmusik aus der Konserve. Aber so schlimm war‘s nicht – „Nothing compares 2U“ habe ich ewig nicht gehört.

Die Karte ist recht vielfältig, man sollte aber die vielfältigen lokalen Spezialitäten probieren – es gibt auch sehr viele fleischlose Gerichte.

Zur Vorspeise gab es bei mir den typisch bulgarischen „Shopska“-Salat, das sind Tomaten- und Gurkenstücke mit zwei, drei Oliven, die von einem Berg Weißkäse erschlagen sind. Mir schmeckt‘s. Direkt danach gab es typische Balkanküche – einen soliden Hackfladen, in meinem Fall mit Knoblauch und Käse, dazu noch Tomaten-Paprika-Chutney. Lecker und ein echter Sattmacher.

Sofia Shtastliveca Meatball
Meatball

Sensa Hotel – Rooftop Bar

Die Rooftop Bar ist normalerweise für ihre Cocktails und die gute Aussicht berühmt, aber auch an der Gabel können die was. Die Karte wechselt wohl regelmäßig, aber die Haxe mit Kartoffelbrei und Bratensauce auf geschmorrten Lauch war super und das Fleisch ist butterweich vom Knochen gefallen.

Ale-House

Wie der Name schon sagt, hier gibt es Bier. Und zwar nicht nur 20-30 verschiedene Flaschenbiere aller Geschmacksrichtungen, sondern auch ein frisch gebrautes „Live-Bier“. Dazu ist an jedem Tisch ein Zapfhahn mit Zählwerk angebracht, so dass man sich einfach immer nachzapfen kann. Alleine war das natürlich nur bedingt lustig, aber mit einer Gruppe kann das sicher ein großer Spaß werden.

The Hadjidragana Tavern

In einer Seitenstraße der Vitosha, ungefähr auf der Höhe des Shtastliveca liegt dieses Restaurant, in dem ebenfalls typisch bulgarische Küche geboten wird. Die ziehen hier aber auch optisch alle Register: die Kellner in Trachten, viel Schnickschnack und alles in allem wie das Cover eines Reiseführers gestaltet. Ich war zum Glück früh genug da – als ich ging, machte die mobile Kapelle sich gerade bereit die Gäste zu „unterhalten“ – das hätte ich nicht gebraucht. Vom ersten Eindruck dachte ich „Vorsicht, Touri-Falle“ und tatsächlich waren die ersten Gäste die ich sah Deutsche, Asiaten und Italiener.

Aber bei all der Optik entscheidet doch die Küche. Und die konnte echt was. Nach dem liebgewonnenen Shopska-Salat kam der bestellte „Mixed Meat“-Spieß auf den Tisch. 800g Fleisch mit Bratkartoffeln. Großartig. Zum Glück habe ich‘s danach noch bis ins Hotel geschafft. Müde und satt, wie schön is datt.

Tables

Ein kleines, wohl recht neues Restaurant, auf das ich am letzten Morgen gestoßen bin. Leichte Hipster-Attitüde, daher gab‘s für mich auch nur ein „Banana Bowl“, also Bananenjoghurt mit selbstgemachtem Müsli, getrockneten Aprikosen und diesen ominösen Chia-Samen. Ich finde Mohn ja schon schlimm, aber Chia ist nun der neue Endgegner für meine Zahnzwischenräume.

Sofia Tables Banana Bowl

Aber es hat geschmeckt und das Personal war nett; das zählt.

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