Nach dem ganzen Umzugsgewiggel der letzten Wochen wollte ich mir mal was gönnen. Da ich bisher nur einmal für einen halben Tag in der Stadt war und der Louvre selbstverständlich auf meiner Bucket-List stand, sollte es nach Paris gehen. Ein Kurztrip für die Highlights halt.
Mit dem Thalys nach Paris
Mercure Hotel Paris Opéra Louvre
Quartier bezog ich knapp 15 Minuten Fußweg vom Louvre entfernt im Mercure Hotel Paris Opéra Louvre. Sehr zentral gelegen und damit ein idealer Ausgangspunkt.
Freitag: Sightseeing in Höchstgeschwindigkeit
Es war kurz nach eins, als ich mein Zimmer bezogen hatte. Das Wetter war top, also hatte ich auch schon ein erstes Ziel: das Wahrzeichen schlechthin:
Eiffeltum
In Paris hat man irgendwie immer wieder den Eindruck, dass die Architektur im 19. Jahrhundert stehen geblieben ist. Das liegt mit Sicherheit auch insbesondere daran, dass es bis auf einen hässlichen Monolithen namens Tour Montparnasse kein wirkliches Hochhaus in Zentralparis gibt. Die sind alle schön in ein eigenes Viertel namens La Defense ausgelagert worden. Das führt dazu, dass der Eiffelturm die gesamte Innenstadt weit überragt.
Vor den Aufstieg haben die Franzosen aber das Schlangestehen gesetzt. Insgesamt musste ich siebenmal anstehen:
- Security zum Betreten des Geländes
- An der Kasse
- Zweite Security zur Besteigung des Turm
- Warten am Aufzug zu Ebene 2
- Warten auf den Aufzug zur Spitze
- Warten auf den Aufzug nach unten zu Ebene 2
- Warten auf den Aufzug nach unten
Nachdem ich endlich oben war, konnte ich aber auch eine echt schöne Aussicht genießen. Klassische Bebauung, soweit das Auge reicht. Dazwischen der Arc de Triomphe und die Seine, die sich durch die Stadt schlängelt. In einiger Entfernung Sacré-Cœur de Montmartre. Und leider auch die städtebauliche Hässlichkeit Tour Montparnasse.
Selbstverständlich gibt es oben auf dem Eiffelturm eine Champagnerbar. Klingt mondäner, als es ist. Das edle Getränk (13 Euro für ein 0,1 Plastikkelch) und der Kellner/Kioskverkäufer im schwarzen Anzug konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass es im Prinzip ein Kiosk mit genau zwei Produkten (zwei Sorten Champagner) ist. Aber man darf sich auch mal was gönnen.
Inklusive aller Wartezeiten habe ich gut drei Stunden am Eiffelturm verbracht. Sofern man nicht in einem der Restaurants da speisen möchte, sollte das auch ausreichen.
Notre Dame
Montmartre
Da an der Standseilbahn „Funiculaire de Montmartre“ eine recht lange Schlange stand, nahm ich die berühmten Treppen. Berüchtigt könnte man auch sagen. Es ist doch schon ein gutes Stück, bis man oben ist. Dafür wird man abends mit einem echt guten Blick über die Lichter von Paris und den beleuchteten Eiffelturm belohnt.
Triumphbogen
Samstag: Kunst, Fondue und Deathpunk
Für den Samstag hatte ich mir das ganz große Kunstprogramm vorgenommen: Louvre und Musée d’Orsay direkt nach einander. Danach war ich aber auch erschlagen. Zudem hatte ich Hunger. Ein Restaurant in Hotelnähe lockte mich mit dem „Fondue – Raclette“-Schild.
Kurz vor 17 Uhr komme ich ins Hotelzimmer und falle auf mein Bett. Vier Stunden später werde ich wach. Ok, das war wohl nötig nach sechs Stunden Kunst und gefühlt einem Pfund geschmolzenen Käse.
Zeit für Deathpunk Tourism
Es ist neun Uhr abends in Paris und ich bin wieder topfit. Zeit, die Turbojugend Paris zu kontaktieren. Ich wollte gerade Kontakt über deren Facebook-Seite aufnehmen, da sehe ich, dass ihre Stammkneipe gerade mal 20 Minuten per Metro entfernt ist. Nah genug für einen spontanen Besuch. Also Kutte an und nix wie hin.
Dort angekommen treffe ich tatsächlich drei Jungs der TJ Paris, TJ T.N.A und TJ Marseille. Den Rest kann man sich denken: Bier, Schnaps und lauthals Journey grölen. Fünf Stunden später liege ich wieder im Bett…
Sonntag: auf ein Bier mit Jim Morrison
Shopping-Wahnsinn im Lafayette
Da mein Zug zurück erst im Nachmittag ging, wollte ich mir die Zeit noch ein wenig im Kaufhaus Lafayette vertreiben. Eine blöde Idee. Horden von Asiaten und Amerikanern warfen dort mit Geld nur so um sich und kauften gefühlt jeden überflüssigen und überteuerten Designerkram. Um nicht in einem ersten Impuls alle zusammenzuschreien, nahm ich mir ebenfalls ein T-Shirt. Hey, das ist aus Paris, ich bin nun „en vogue“ oder wie das heißt…
Käse schließt den Magen
Ab nach Hause
Der freundliche Schaffner an meinem Waggon scannt mein Ticket und schickt mich mit meinem Koffer erst mal zu einem anderen Eingang, da die großen Staufächer bereits voll sind. Mit viel hin und her bekomme ich meinen Koffer verstaut und falle auf meinen Platz. Vier entspannte Stunden später bin ich bereits wieder in Duisburg.