Wie der Papst wohl zukünftig reist? Nachdem die Mitarbeiter der Alitalia Ende März den aktuellen Sanierungsplan mehrheitlich abgelehnt haben, steht die Zukunft der einstig stolzen italienischen Staatsairline in den Sternen. Das Management hat jedenfalls heute den Staat offiziell um Unterstützung gebeten und damit die Weichen für eine Insolvenz gestellt.

Rettungspakete für Alitalia: eine unendliche Geschichte

Bereits seit Jahren fliegt die Altialia Verluste ein, aktuell zwischen 500.000 und 1 Million Euro – pro Tag! Grob seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Airline daher von einer Sanierung in die nächste geschleppt. Immer neue Gesellschaften, die mit eigenen Tarifverträgen usw. das marode System irgendwie auspendeln sollten. Schuld sind neben einer antiquierten Organisationsstruktur sicher auch unrentable Strecken. Diese werden – so vermute ich mal – sicher nur durch Druck aus Abu Dhabi gehalten, damit diese Slots weiterhin als Zubringer für die Ethihad dienen.

Die Retter vom Golf

Nun war es aber die Airline aus den Emiraten, die mit einem Einstieg von 49% das letzte Rettungspaket überhaupt erst möglich gemacht haben. Sonst wäre Alitalia sicherlich 2014 endgültig am Boden geblieben. Hintergrund war damals – ähnlich wie bei AirBerlin – der Versuch, Zugriff auf die begehrten europäischen Slots zu bekommen. Mittlerweile ist Ethihad durch Kooperationen mit u.a. KLM-AirFrance und AerLingus sowie weiteren Airlines gut in Europa vernetzt. Und ob die staatlich subventionierte Airline vom Golf noch länger Lust hat, zwei europäische Verlust-Airlines am Leben zu halten ist fraglich. Bei Alitalia sieht es schließlich schlimmer aus als bei AirBerlin – und das muss man erst mal schaffen.

Insolvenz nicht ausgeschlossen

Einen Käufer zu finden, der auch den Schuldenberg übernehmen wird, sehe ich mehr als schwierig. Ein Ende von Alitalia würde der weiteren Konsolidierung der europäischen Luftfahrt sicher eher entgegen kommen. Die Lufthansa würde wahrscheinlich die Air Dolomiti etwas stärker aufstellen, um Italien besser an ihr Münchener Drehkreuz anzubinden. Ein echtes Desaster ist es nur für die Mitarbeiter, die wahrscheinlich mit ihrem Nein zum Rettungspakt die Hoffnung auf staatliche Gelder gesetzt haben und am Ende die wirklichen Verlierer sein könnten.

Wie geht es für den Papst nach 40 Jahren Alitalia weiter?

Welche Gesellschaft zukünftig die ‚Shepherd One‘ stellt ist offen. Die Zusammenarbeit mit der Alitalia wird wohl mit der Papstreise nach Fatima Mitte Mai eingestellt.

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