Bella Sicilia – Urlaub in Sizilien

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Italien Flag

Ich brauchte Urlaub. Dringend. Allerdings frustrierte mich jede Online-Recherche auf’s Neue, so dass ich das Thema ewig vor mir her geschoben habe. Und da mir irgendwann nichts besseres einfiel, begab ich mich in die Hände von Profis. Zum ersten Mal betrat ich ohne konkrete Vorstellungen ein Reisebüro. Und so kam ich zu Urlaub in Sizilien.

Urlaub mit Schauinsland Reisen

„Support your local team“ habe ich mir gedacht und bin in das Schauinsland Reisebüro in Duisburg gegangen – an dieser Stelle noch einmal eine Entschuldigung an das Team, dass ich auf so viele Fragen mit „mir doch egal“ bzw. „keine Ahnung“ geantwortet habe. Aber die Beratung war gut und wir haben uns gut durch gearbeitet. Letzen Endes hatte ich drei Möglichkeiten zur Auswahl, wobei ich mich dann für Sizilien entschieden habe, da ich dort immer schon mal hin wollte.

Aber eines habe ich bei der Durchsicht der Möglichkeiten gelernt – als Alleinreisender ist man angeschmiert. Alle tollen Angebote sind immer für mindestens zwei Personen kalkuliert, reist man alleine sind 80% Aufpreis keine Seltenheit.

Knapp zwei Wochen vor der Abreise hatte ich meine Reiseunterlagen in der Post. Ein recht unspektakuläres Voucher-Heft, aber darum geht‘s ja eigentlich nicht.

Anreise

Mittwochmorgen, Flughafen Düsseldorf. Endlich konnte es losgehen. Die Anreise war schon sehr unterhaltsam, genaueres dazu in diesem Blogartikel: mit Eurowings nach Catania.

Am Flughafen stand auch direkt der Transfer bereit. Wir mussten noch gut 10 Minuten auf zwei weitere Passagiere warten und konnte es losgehen. Ein kurzer Weg zum Parkplatz und rein in den Vito. Dort gab es dann auch für jeden ein Kuvert mit einer kurzen Begrüßung der örtlichen Agentur sowie dem Hinweis, wann denn im Hotel ein Repräsentant wegen der Ausflüge erreichbar ist. Aber erstmal ging es zum Hotel.

Hotel Hellenia in Giardini-Naxos

Hotel Hellenia Giordini-Naxos
Eingangsbereich

Schauinsland hatte feudal eingekauft, daher ging es für mich ins Hotel Hellenia Yachting & Spa, Giardini-Naxos. Ein echt feiner Laden, genaueres im Artikel dazu.

Der Fluch der Vorsaison

Vom Hotel in den Ort Giardini-Naxos sind es knapp 20 Minuten zu Fuß. Aber auch da ist außerhalb der Saison nicht viel zu holen. Immerhin gibt es einen geöffneten Supermarkt. Giardini-Naxos rühmt sich damit, die erste griechische Siedlung in Sizilien gewesen zu sein. Davon ist leider nicht mehr sehr viel zu sehen. Der archäologische Park scheint eher eine wild wuchernde Wiese zu sein (ok, ich war nicht drin, es war geschlossen). Ansonsten besteht der Ort primär aus Hotels und Ferienwohnanlagen, wo der Putz abblättert; weswegen überall Bauarbeiten stattfinden. Dazu kommt, dass viele Wege Privatwege der Anlagen sind und man sich daher nicht unbedingt auf Google Maps verlassen sollte, wenn man spazieren gehen will.

Als ich gegen acht zurück am Hotel war, hatten glücklicherweise die beiden Restaurants gegenüber geöffnet, so dass ich noch ein Abendessen zu mir nehmen konn: Antipasti und dann die sizilianische Spezialität: Pasta alla Norma – d.h. mit Tomaten, Auberginen und Ricotta; traumhaft.

Taormina

Teatro Greco Taormina
Blick zur Bühne – im Hintergrund der Ätna

Am Donnerstagmorgen bin ich bereits früh mit der Drohne an den Hotelstrand, um mal ein paar Flugversuche bei Seewind zu machen. Mehr als 12 Minuten hielt kein Akku, so sehr kämpfte die Spark gegen die Böen an. Zur Belohnung gab es aber ein paar schöne Aufnahmen und einen Traumblick auf den Ätna.

Um 11 Uhr kam die Dame der örtlichen Reiseagentur vorbei, um mir ein paar Touri-Touren zu verkaufen. Glücklicherweise lag das Programm bereits meinem Begrüßungsumschlag bei, so dass ich mir schon vorab ein Bild machen konnte. Auf den Etna sollte es gehen. Und für den Kulturteil dann noch eine Rundreise mit Tempeln und Mosaiken. Doch dazu später. Um den Tag noch gut zu nutzen ging‘s für mich mit dem Bus nach Taormina – Sizilien für Touristen.

Agrigento

Agrigento Concordia
Concordia-Tempel

Freitag dann ab in den Bus. Touri-Tour nach Agrigento zum Tal der Tempel und zur Villa Casale. Quer durch Zentralsizilien bis zur Südküste und zurück; insgesamt gut 500 km in 13 Stunden. Anstrengend, aber kulturell auf jeden Fall interessant. Generell war für mich auch das Erlebnis Touri-Tour im Bus mal interessant. Denn nicht nur die Tempelruinen hatten ihre besten Jahre schon hinter sich.

Mt. Etna
Ätna

Alcantara-Schlucht und Ätna

Nach dem Vortag voller Kultur sollte dieses Mal die Natur Vorrang haben. Leider besteht – gerade für Alleinreisende – die einfachste und damit kostengünstigte Methode was zu sehen in solch organisierten Touren. Eigentlich wollte ich nur auf den Ätna, aber in der Tour war auch noch ein Besuch der Alcantara-Schlucht und eine Rundfahrt um den ganzen Vulkan inkludiert. Also am direkt am nächsten Tag dann die nächste Touri-Tour: Alcantara-Schlucht und Ätna

Ab an den Strand

So, genug der organisierten Touren. Am Sonntag bin ich morgens nur etwas am Strand geflogen und habe mich danach dort in die Sonne gelegt und gelesen. Ins Meer wollte ich eigentlich auch, allerdings kann ich partout auf diesem Kies nicht laufen, bzw. bin immer wieder weg gesackt. Aber bis zu den Oberschenkeln war ich drin und die Temperatur war durchaus auszuhalten. Auch wenn mich die ganzen Italiener sicher für total bescheuert gehalten haben müssen, wie sie da in ihren Steppjacken und Schals entlang spazierten.

Catania

Elefantenbrunnen Catania
Elefantenbrunnen

Montag dann noch mal ein kurzer Trip nach Catania. Wenn Palermo schon bei einem Urlaub in Sizilien nicht zu schaffen ist, dann wenigstens die zweitgrößte Stadt der Insel. Hier habe ich mich aber eher treiben und die quirlige Stadt einfach mal auf mich wirken lassen: Buongiorno Catania.

Ausklang

Da es ja ursprünglich ein Erholungsurlaub sein sollte, habe ich mir einen zweiten Tag am Hotel verordnet. Pool statt Meer und danach mit Blick auf‘s Meer diese Blogartikel finalisiert, lesen und die Seele baumeln lassen.

Arrividerci Sicilia

Außerordentlich pünktlich sammelte mich der Flughafen-Shuttle ein und nachdem wir dann noch zwei Personen in Taormina abgeholt hatten ging es zum Flughafen nach Catania. Um einen guten abschließenden Blick auf den Ätna zu haben, hatte ich in den letzten Tagen die Flugbewegungen via Flightradar24 im Auge behalten. Alle Starts gingen westwärts, also wählte ich einen Fensterplatz rechts.

Wie es natürlich kommen musste, änderte sich pünktlich zum Abflug der Wind, so das wir Richtung Osten abhoben. Dafür wurde ich mich großartigen Blicken auf Neapel und Venedig, aber vor allem auf Stromboli und Vesuv belohnt, so dass ich mich nach einer Woche Ätna-Blick nicht beschweren möchte.

Urlaub in Sizilien – Versuch eines Fazits

So schnell geht eine Woche vorbei. Das merkt man irgendwie erst am vorletzten Tag, dass es doch zu kurz war. Entgegen meines Plans, mich einfach mal zu erholen, habe ich doch der Neugier nachgegeben und mir sehr viel angeschaut. Und noch mehr gegessen.

Grundsätzlich: Sizilien kann definitiv was; alte Steine, tolle Landschaft und dann noch Wetter. Und das Essen… traumhaft. Ein Beitrag zur sizilianischen Küche folgt.

Fazit zum Pauschalurlaub

Wo Licht ist, ist Schatten. Der Vorteil ist ganz klar, dass man ein komplettes Paket kauft und sich nicht um alles selber kümmern muss, wie Flug, Hotel und Transfer. Zudem kaufen Reiseveranstalter oftmals günstiger Hotelkontingente oder Restplätze ein. Wenn man sich um nichts kümmern will, sondern einfach nur wegfahren möchte, ist das sicherlich eine gute Möglichkeit.

Die fehlende Flexibilität ist aber sicher nicht jedermanns Sache. Zudem ist die Qualität des Pakets sicher auch von den Ansprechpartnern vor Ort abhängig. Ich sprach mit einigen Reisenden anderer Veranstalter, die sich vor Ort dann um alles selber kümmern mussten, obwohl denen etwas anderes versprochen worden war. Insofern ein Plus für mein Reisebüro.

Ich persönlich war mit der Beratung bei Schauinsland durchaus zufrieden. Allerdings wäre es gut gewesen, wenn man mir gesagt hätte, dass der Ort im Reisezeitraum noch einigermaßen tot ist.

Ob ich nochmal Pauschal buche – ich weiß es nicht.
Aber wenn, dann steht das hier 🙂

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